Rasmus Munk
Rasmus Munk, Alchemist **, Kopenhagen
Holistic Dining Experience
Alles ist im Alchemist anders. Es sei das mutigste Avantgarde-Restaurant unserer Zeit, heißt es. In der Tat verblüfft und erstaunt ein Abend im futuristischen Reich von Rasmus Munk. Mithilfe eines Investors hat er eine alte Fabrikhalle in kulinarische Erlebniswelt verwandelt. 13 Mio. Euro wurden investiert. Dramaturgen, Sound Designer und Künstler schufen ein traumhaftes optisches Konzept. Im Speisesaal sitzen die Gäste an einem gewundenen Marmortisch, über ihnen eine Kuppel, in die Bilder hineinprojiziert werden: Quallen, Sterne, Blütenregen. In der Aperitif Lounge reckt sich ein gläserner Weinkeller über drei Etagen empor.
Doch die starke optische Präsenz ist nicht der Focus von Munks Konzept. Er setzt auf ein holistisches, ganzheitliches Erlebnis. Sein Menü besteht aus etwa 40 Gängen, die überraschen, Amüsieren und provozieren. Serviert wird im Silikonschädel, auf einem Kieferknochen vom Kabeljau wird knisternde Fischfondfolie gereicht, eine Anspielung auf die Plastikvermüllung der Meere. Solche Botschaften sind Munk wichtig. Bei der Entstehung seiner Kreationen greift der Chef auf das Repertoire und die Gerätschaften der sogenannten Molekularküche zurück.