Jock Zonfrillo
One Man Food Crusade – Native Australian Food
Australien ist ein Einwanderungsland. In zeitversetzen Wellen kamen Engländer, Italiener, Portugiesen, Chinesen und zum Schluss Vietnamesen. Sie alle brachten ihre lieb gewonnen Food-Produkte aus ihrer Heimat mit und pflanzten sie in die mineralischen Böden des uralten Kontinents. Und alles, was man in dieser „magic earth“ anbaut gedeiht und schmeckt besser als im Ursprungsland. Ganz gleich ob es sich um mediterrane Gemüse oder asiatische Kräuter handelt. So bestand nie wirklich Bedarf, sich mit einheimischen Ingredienzien auseinanderzusetzen. Die waren obendrein zickig im Aroma, schwierig in gewohnte Geschmacksbilder zu integrieren. Zudem hatte Native Australian Food, die Küche der Aborigines, einen geringen gesellschaftlichen Stellenwert. Erst ein gebürtiger Schotte, Jock Zonfrillo, verschafft jetzt den ursprünglichen australischen Produkten kulinarische Anerkennung. Als Vertreter der weltweiten Nova-Regio-Bewegung setzt er sich intensiv mit der Küche der Ureinwohner auseinander und verhilft so dieser gesellschaftlichen Randgruppe zu ein bisschen mehr Ansehen. Ein Ein-Mann-Kreuzzug für die Native Australian Cuisine. In seinem Restaurant Orana serviert er sautiertes Känguru mit fermentierter Buschpflaume und Gras oder Mangrovenkrabbe, Karkalla, Sea Portulak, Codium und Geraldton Wax. Im darunter liegenden Bistro- und Barkonzept Street ADL speist man Croc(odile) Dogs aber auch Steaks von australischen Rindern. Denn Native Australian Food ist für die normalen Australier so exotisch wie für uns.